Heimatdichter Peter Leber

Der Seßlacher Heimatdichter Peter Leber (1868-1924) war einer von drei Knaben einer angesehenen Bürgersfamilie aus Seßlach. Schon von Kindheit an war Peter Lebers Lieblingsbeschäftigung das Verseschreiben, die er anschließend seinen Klassenkameraden vortrug. Im August 1924 gab Hans Reiser seinem Freund das Versprechen, seine Gedichte nach seinem Tod zu veröffentlichen. Das Gedichtband "Heimatklänge & Heimatsänge" gibt es in der Tourist-Information der Stadt Seßlach zu erwerben.
Ein Auszug:
 

Mein Seßlach

 

Ich schau' vom hohen Geyersberg

Auf dunkelgrüne Wälder hin

Die sich als wie ein Efeukranz

Um's Frankenstädtchen Seßlach zieh'n.

 

Am Waldsaum, wo die Fichten sind,

Da tummelt sich ein junges Reh.

Die Schäflein grasen friedlich, still

Auf weiter Flur, im grünen Klee.

 

Der Sämann schreitet durch das Land,

Er sät den Kern ins warme Feld,

Bald kommt die Zeit, in der er dann

Den Lohn im goldnen Korn erhält.

 

Dort in der blum'gen Rodachau

pflückt sich ein holdes Mägdelein

Um ihren Liebsten zu erfreu'n,

Ein Sträußchen aus "Vergiß nicht mein!"

 

Im Wasserlauf des Silberbachs

Seh' ich ein munt'res Bübchen steh'n:

Es will gewiß in stiller Freud,

Die grauen Fischlein schwimmen seh'n!

 

Hoch oben in der blauen Luft

Schwebt eine Lerche voller Lust,

Sie sieht herab auf Berg und Tal

Und singt ein Lied aus voller Brust.

 

Am Tummelplatz vor meinem Haus

Sind meine lieben Kinderlein,

Sie spielen brav mit Stein und Sand

im warmen Frühlingssonnenschein.

 

Vor mir, am Rande der Allee,

liegt manch' Gebäude lieb und wert,

im Häuschen mein, so traut und klein

Steht nun mein Weib am Feuerherd.

 

O Heimatflur, O Heimattal,

Du bist wies Paradies so schön,

O könnt' ich dich vom Geyersberg

Mein ganzes Leben lang beseh'n! 

 

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