800 | Erste Erwähnung Seßlachs in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda. Fälschung oder nicht? Es gibt keine endgültigen Beweise, weder dafür noch dagegen. | |
837 | Erste unumstrittene Erwähnung. Graf Asis verschenkt Besitz in Seßlach. | |
1244 |
Seßlach wird im Streit zwischen den Andechs-Meraniern und den Bischöfen von Würzburg vollständig zerstört. Strafe: 150 Mark. Trotz der Zerstörung geht der Ausbau der Siedlung weiter. | |
1335 | Seßlach wird durch Kaiser Ludwig der Baier das Stadtrecht verliehen (u.a. Braurecht). | |
1365 | Der Stadt wird ein eigenes Rügrecht verliehen. | |
1399 | Anschluss an einen Bund von 11 Städten des Hochstifts, um die Unabhängigkeit vom Hochstift zu erlangen. | |
1400 | In der Schlacht von Bergtheim wird ein Städtebund (unter anderem mit Seßlach, Ebern, Haßfurt) von den bischöflichen Truppen geschlagen. Den 11 Städten des Bundes war von König Wenzel die Reisunmittelbarkeit verliehen worden. | |
1517 | Mit dem Thesenanschlag Martin Luthers verliert die Seßlacher Kirche Tochterkirchen; die Patronatsherren wechseln zum protestantischen Glauben über. | |
1525 | Die Seßlacher hatten sich am Bauernaufstand beteiligt, gegen die Übergriffe der Reichsritter in städtische Rechte, für die Stärkung der städtischen Selbstverwaltung. Die Niederlage des Bildhäuser Haufens beendet auch diesen Anlauf zu mehr Unabhängigkeit. | |
1637 | Die Stadt wird durch die Schweden eingenommen und geplündert. | |
1640 | Die Stadt wird im 30-jährigen Krieg gestürmt und verwüstet. | |
1763 | Die Flender'sche Spitalstiftung wird gegründet (bis heute existent). | |
1789 | In den Folgen der napoleonischen Kriege wird auch die Seßlacher Stadtkasse belastet. | |
1803-1810 | Seßlach wechselt vom Hochstift Würzburg zu Bayern, von dort wieder zum Großherzogtum Würzburg, und kommt schließlich endgültig zum damaligen Königreich Bayern. | |
1812 | Seßlach wird Gerichtsstadt. Die Stadt erhält ein Landgericht, ab 1879 Amtsgericht, mit dem Seßlach noch einmal zum Mittelpunkt der umliegenden Dörfer wird. | |
1818 | Gemeindewald, an dem 107 Bürger gleichmäßigen Anteil hatten, wird aufgeteilt und privatisiert. Landwirtschaft und Handwerk sollen leistungsfähiger gemacht werden. | |
1848 | Grundherrschaft wird aufgehoben, Boden geht in bäuerlichen Besitz über. Die Seßlacher sind mit der Berechnung der Entschädigungstarife nicht einverstanden und boykottieren die Verhandlungen mit dem dafür zuständigen Amt, dann fordern sie eine Reduzierung der Gelder. Die Wirtschaft wird dem Wettbewerb geöffnet. | |
1905 | Der große Brand bedroht die ganze Stadt. | |
1906 | Telephonanschluss, zunächst nur die Gendarmeriestation, später folgen Privatiers. | |
1913 | Der Bau der Eisenbahn bringt ein bequemes Transportmittel nach Bamberg. Seßlach ist nach wie vor nach Süden und Westen orientiert. | |
1914 | Im Ersten Weltkrieg lassen 20 Seßlacher ihr Leben. Trotz demokratischer Verfassung in Deutschland bleiben die Seßlacher in ihrer Mehrheit treue Monarchisten und hoffen auf die Rückkehr des bayrischen Königs. | |
1929 | Das Gericht wird aufgelöst; seit Coburg zu Bayern gehört, gibt es keinen Bedarf mehr für einen Seßlacher Gerichtsbezirk. | |
1933 | Die NSDAP übernimmt die Macht in Seßlach; im Kampf gegen die katholische Kirche werden Schule und Kindergarten vom Staat übernommen. | |
1945 | Die Seßlacher sollen sich auf die Verteidigung gegen die Amerikaner vorbereiten, was allgemein abgelehnt wird. Kriegsende: In Folge der Flüchtlingsströme verdoppelt sich die Einwohnerzahl in kürzester Zeit. - Entstehung der Neubausiedlung. Alle Seßlacher Industriebetriebe, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstehen, werden von Heimatvertriebenen, Flüchtlingen oder, im Falle Frerichs, von Ausgebombten gegründet. | |
1949 | Die Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik und die damit verbundene Spaltung Deutschlands rückt Seßlach an den Rand, mit allen daraus resultierenden nachteiligen Folgen. | |
1972-1978 | Landkreis- und Gemeindegebietsreform; Seßlach wird dem Landkreis Coburg zugegliedert. Der Landkreis Staffelstein wird aufgelöst. Zahlreiche Orte werden nach Seßlach eingemeindet. | |
1974 | Seßlach wird in die Städtebauförderung aufgenommen. Was wir heute als Seßlach kennen, eine moderne, behutsam erhaltene mittelalterliche Stadt mit allen Vorzügen der Gegenwart, entsteht in den nächsten 20 Jahren. | |
1986/87 | Landes- und Bundessieger für "Beispielhafte Stadtsanierung". | |
1989 | Die Grenzöffnung und Wiedervereinigung rücken Seßlach wieder in die Mitte Deutschlands. | |
2000 | 1200-Jahr-Feier. | |
2010 | 675 Jahre Stadtrechtserhebung. |